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Nick Schultz

Wenn die Vögel vom Himmel fallen...

Flash fiction

 

Entstanden 2020/2021 zur Erheiterung in dunklen Zeiten

Der Autor lebt bei Berlin unter anderem Namen

 

Personen:                 Nick

                                    Hanns-Jürgen       sein alter ego

                                    LiL                           Nicks Freundin

                                    Kevon-Johji            Barkeeper

                                    Trulli                       Hund

                                    Typ                          Komparatist   

 

Es kommen auch zu Wort oder Bild: Frau Meyerhoff, Herr K., Frau Julmann mit Jule, Wilma van Grinsven, Kommunikationsaktoren, Hille de Maeyer, Laura Fey, Ulrike Goldbach, Celina und Luis (Kinder), Dienst-leistende, kaffeekochende Kolleginnen, Kontaktverfolgte, Fahrzeughalter, Selbstmörder, die Ministerpräsident*innen aller Bundesländer u. v. a. m.

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

Prolog  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   9

Auf Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   11

Im Park. Physiognomische Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   19

Kopf oder Zahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   21

Abflussfrei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    23

Aus der Welt der Mode  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   25

Antriebslose Fahrzeughalter  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    29

Beim Kaffee  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     33

Wieder auf Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    35

Schnecken an Verlaine-Code  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    41

Schmachtfetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     45

Nicht Fisch noch Fleisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     47

Mnemosyne  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     49

Weltkatastrophenvorbeugungstag  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    55

LICK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..      57

Theatrum mundi (Über Wahrheit und Lüge im weltlichen Sinn) .. 61

Unheil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..   63

Der Auswanderer  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    69

Herr S. bei Herrn K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     71

Cringe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    75

Flughafentester  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   77

Trulli  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     83

Der Vietnamese  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     85

Wasser auf Mond gefunden  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .   87

Kalligrafisches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    91

Kulturrevolution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    93

Schall & Rauch  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    95

Liane  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     97

Irgendwann  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   101

Novemberblues . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  103

Unser täglich Brot  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   105

Lazy afternoon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    107

Hunderäuber  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    111

Auf der Suche nach dem verlorenen Hund  . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  115

Das Versprechen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  119

Aus den Ermittlungsakten der Polizei  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  121

Im Anfang vom Ende  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   125

Verstoffwechselung oder von der Farbe der Wörter  . . . . . . . . . . .    127

Mann mit Hund vor Flachbild  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  129

Vorleserinnen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    131

Die Null-Hypothese  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    135

Im Namen der Maus oder die letzte Schicht  . . . . . . . . . . . . . . . . .. . 139

In Pisa kommt Hochmut knapp vor Fall  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  143

Saug&wisch  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     145

Haltlos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....   151

Der Melder  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     155

Het plan. Uit de wereld van kerk en commercie . . . . . . . . . . . . . . .    161

Das Einfacher-Sprechen-Gesetz-Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    169

Und so heiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     173

Black Friday . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      179

Wo Hilde im Wald Schnaps trinkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   181

Epilog  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .....  183

 

 

Prolog

 

Wenn die Vögel vom Himmel fallen

 

 ... dann ist die Kacke am Dampfen, meinte Nick, zeigte auf sein leeres Glas und sah dem Vietnamesen hinter der Bar in die Augen. ‚Noch’n Bier?‘ fragte der Vietnamese ohne Migrationshintergrund, und Nick nickte.

 

Nick wurde als Hanns-Jürgen Schultz geboren, und der zerbeulte Typ, der an seinem Bier kaute, heißt auch heute noch so. Mit 2 n’s hatte der Mensch auf dem Standesamt seine Eltern gefragt? Ja, mit 2 n’s, weil Schultz ist so ein Allerweltsname. So kam Hanns-Jürgen zu seinen zwei nn‘s, was ziemlich unpraktisch war. Jedesmal musste er darauf hinweisen, dass Schultz mit t geschrieben werden wollte. Aber doch mit z, oder? Das waren die Oberschlauen. Und dann kam das doppelte N auch noch dran. Hanns mit 2 ns, n-n, was immer den Eindruck vermittelte, an seinem Artikulationsapparat war was nicht in Ordnung, weil er korrekterweise nasalierte. Wir machen gleich zu, meinte der Vietnamese und kam zum Kassieren an den Tisch, tippte auf sein zur Abrechnungsmaschine umgebautes Smartphone: Siebenfuffzich.   ?   2 Bier, wolln se seen? Nick schaute auf das Display und sah was auf Vietnamesisch. Ich seh nix, meinte Nick und holte einen Zehner aus der Tasche. Stimmt so. Danke der Herr.

Höflich.

 

Hanns-Jürgen Schultz alias Nick, der hier nur so heißt, damit man was hat, was sich gut reimt, trat ins Freie. Danke der Herr, sollte wohl witzig sein, und schaute nach oben in den verwaschenen Stadthimmel. Wie sollte man da Vögel erkennen, die vom Himmel fallen, die Nacht war ja nicht rabenschwarz und hier gab es ohnehin nur Nebelkrähen.

 

HassemalneMaak, quatschte ihn ein Typ mit Hoodie von der Seite an. Maak is nicht mehr. Heute Euro, entgegnete Herr Nick etwas belehrend. Hassenu – oderhassenich? Nich, sagte Nick und ging weiter, d.h. er machte Anstalten zu gehen und hob dazu den linken Fuß, aber der Typ hielt ihn am Arm fest. WillstewasaufeFresse, Alter? Nick machte sich los und hob zur Abwechslung den rechten Fuß, da haute ihm jemand irgendwas ins Genick, woran sich zeigt, wie gut sein lyrisches Er gewählt war, denn Nick landete auf dem nassen Asphalt, in dem sich die Lichter der Großstadt mangels Pfützen eigentlich nicht spiegelten und fiel in ein schwarzes Loch.

 

Die Metapher war gut gewählt und heute noch viel besser, nachdem sie auch noch den Nobelpreis bekommen hat. Schwarze Löcher kann man konstruktionsbedingt nicht sehen, was sie besonders anschaulich macht, wenn man sie schwarze Löcher nennt. So ähnlich ist es auch mit den Vögeln, die vom Himmel fallen. Die hat auch noch keiner gesehen, jedenfalls nicht wirklich, allenfalls im Kino.

 

 Dies alles ging Nick nicht durch den Kopf, nachdem er aufs Pflaster knallte, so ’ne Kacke.