Die zweite Geschichte von Paul und Leonhard ist erschienen
Ein ungewöhnlicher Beitrag zum Luther-Jahr
Ist die berühmte Luther-Bibel ein Plagiat? Hat der Reformator gar nicht selbst übersetzt, sondern alles von einem Freund abgeschrieben? Hat er ihn sogar ermordet? Und was hat das mit dem rätselhaften Verschwinden eines angehenden Jesuiten zu tun, der im Geheimarchiv des Vatikans nach Dokumenten für das Luther-Jubiläum 2017 suchen soll? Sitzt womöglich ein neuer Luther auf dem Heiligen Stuhl? Als die Journalisten-Freunde Paul und Leonhard in der Forschungsbibliothek Gotha ein unbekanntes Luther-Manuskript entdecken, geraten sie in einen Sog verwirrender Machenschaften.
Nun ist er da, Ulrich Huttens und Robert Morgenroths Luther-Krimi, literarisch ein Beitrag der etwas anderen Art, wie wir sie von den Autoren aus ihrem Debut vor zwei Jahren schon kennen. Ganz oben liegt der Roman auf dem großen Haufen von Luther-Büchern zum Jubeljahr, der sich allenthalben stapelt. Aber, so sehr man sich bemüht, er will nicht recht in eine der gängigen Schubladen hineinpassen, die das Genre bereithält.
Man kann das Buch – wie Hutten und Morgenroths Erstling – lesen wie einen Kriminalroman. Es wird getäuscht, gefälscht, intrigiert, geliebt, gehasst, gemordet und gestorben. Wendungen, Irrungen und Wirrungen treiben in diversen Handlungssträngen auf ein überraschendes Finale zu. Es ist spannend. Das könnte reichen.
Aber da ist mehr. Eine Zeitreise in die Luther-Welt. Zum Totenlager Luthers in Eisleben beispielsweise, in seine Erfurter Klosterzelle, in den römischen Sündenpfuhl und das Wittenberger Ehebett. Einblicke, wie man sie in Geschichtsbüchern kaum findet. Zusammenhänge, die uns – traurig aktuell – einen Spiegel vorhalten, über ein halbes Jahrtausend hinweg: unheilige Verbindungen von religiösem Fanatismus, politischem Kalkül, Machterhaltung und Eigennutz.
Und es wird eine Freundschaft fortgeschrieben. Schließlich ist es die zweite Geschichte von Paul und Leonhard. Sie leben weiter, die beiden Protagonisten, mit denen Ulrich Hutten und Robert Morgenroth literarisches Neuland im alten Genre der Kriminalromane betreten haben.
Auch mit ihrer zweiten Geschichte wollen sie intelligent unterhalten, mischen recherchierte Fakten mit phantasierten Fiktionen, verweben Realität und Dichtung. Ein Vexierspiel, mit der sie der Wahrheit näherkommen wollen, so jedenfalls der Anspruch, den sich Ulrich Hutten und Robert Morgenroth unter ihren Pseudonymen stellen. Auch sie selbst waren Journalisten. Und sind Freunde wie die Protagonisten ihrer Romane. Robert Morgenroth ist in Wiesbaden zuhause, Ulrich Hutten lebt in Potsdam.
Ulrich Hutten/Robert Morgenroth: „Gnade Gott. Oder: Die letzten Worte des Doktor Martin Luther“ ist im Eigenverlag HuttenundMorgenroth erschienen und als Taschenbuch (218 Seiten, 12,80 Euro) oder als eBook (6,99 Euro) erhältlich.
Kontakt und weitere Information: https://huttenundmorgenroth.de