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"... Zu Max Dortu: Da ist euch ein großer Wurf gelungen. Das Leben des Max Dortu von seinem Aufwachsen und seiner Jugend in Potsdam in einem revolutionär geprägten Elternhaus und damit von Kindheit an verwachsen mit den Idealen der Demokratie, der Freiheit, der Gerechtigkeit und dem Bürgermut, sich gegen den Untertanengeist, die Unterdrückung und Ungerechtigkeit zu stellen, das ist aus einem Guss gestaltet und führt konsequent über die Studentenzeit in Heidelberg hinaus in den revolutionären Kampf, der über die gedankliche Ebene hinausführt zu Agitation und Überzeugungsarbeit, die in vielen Zügen an die Arbeit der Intellektuellen in der 1968er Bewegung erinnert, die z.T. auch glaubten, sie könnten die Werktätigen in deren Arbeitswelt für revolutionäre Ideen gewinnen. Das bedrückende Scheitern bei den Aufständen in Potsdam und Berlin hat mich als Leser sehr berührt und zieht sich in seinen inhaltlichen Strukturen durch das ganze Buch, so auch in Baden, wo wiederum mangelnde Konsequenz, man könnte auch sagen mangelnder Mut, Feigheit und Verzagtheit den Weg zu feigen Kompromissen ebnet und damit letztendlich das Scheitern der Revolution herbeiführt. …  

Nicht weniger interessant die beeindruckende Gestalt des Georg Böhning, als wunderbare Ergänzung zu dem jugendlich überschwänglichen Max mit seinem sich über ein ganzes langes Leben hinziehenden Einsatz für Demokratie, Gerechtigkeit und Freiheit, seinem Wissen um die Schwäche seiner Mitmenschen und ganz einfach in seiner unerschütterlichen Menschlichkeit und Einsatzbereitschaft.

… Ich habe das Buch sehr gern gelesen, mich hineinziehen lassen in die Geschichte der beiden und dabei sehr viel erfahren über die Geschichte der gescheiterten Revolution in der Mitte des 19. Jahrhunderts in all den Zusammenhängen innerhalb Gesamtdeutschlands, ja ganz Europas, die mir bisher nicht so bewusst waren. Die Verankerung und Ergänzung der Geschichte in die kulturellen Strömungen der Zeit hinein mit den Gedichten und Verweisen auf Geistesgrößen des Jahrhunderts wie Schiller, Uhland, Fontane u.a. und die Verbindungen zu Gestalten der Arbeiterbewegung wie Liebknecht habe ich sehr genossen …“